„Heute habe ich einzigartige Klangwelten gehört, die mich so richtig aufgewärmt haben.“
– Signora Barbalusci, Ravenna –
Von der Sonne beschienen, von Form geprägt.
Der konzentrierte, spielfreudige Gestus von Michèle Schladebach umgibt der weiche, sonnenverwöhnte Klang einer in Italien aufgewachsenen Deutschen. Jede Biografie nimmt Einfluss auf den Ausdruck einer Persönlichkeit. Bei Michèle Schladebach treffen Disziplin und Vergnügen, Ernst und Leidenschaft, Spontaneität und Überlegung aufeinander und ergeben eine facettenreiche Klangwelt.
Wie ist deine Laune, wenn du morgens aufwachst?
Alles haengt von der Musik ab und davon wie es gerade in der Musik laeuft.
Dein größtes musikalische Vorbild?
Walter Gieseking.
Wo spielst du am liebsten?
In einem ruhigen Zimmer, wo ich allein und ungestoert spielen kann.
Ich denke so hat es angefangen und so wird es auch enden.
Welche Landschaft stellst du dir vor, wenn du dein Lieblingsstück spielst?
Eigentlich gar keine. Das macht die Musik fuer mich eigentlich erst aus. Sie ist eben kein Gemaelde oder Portrait, welches man sich vorstellen kann und greifbar ist. Bei mir loest sie etwas aus, was ich nicht beschreiben kann. Ein Gefuehl.
Wie sieht dein Schreibtisch aus?
Schrecklich. Notenblaetter ueberall. Kaffee und Teetassen auf dem Wohltemperierten Klavier von Bach. Die Musik begleitet mich ueberall mit hin, da kann es schonmal passieren, dass meine Arbeit in der Kueche weitergeht.
Was wärest du geworden, wenn nicht Pianistin?
Schneiderin. Ich habe einen Hang zu schoenen Sachen. Wie aber auch zu schoenen Buechern, schoenen Filmen, schoenen Haeusern. Dabei meine ich mit schoen nicht unbedingt schoen. Es kann natuerlich auch alt und etwas anders sein und vom Schoenheitsideal abweichen.
Dein Lieblingsessen?
Hauptsache es schmeckt. Durch die italienische Kueche bin ich natuerlich sehr verwoehnt. Trotzdem wuerde ich auch nicht auf einen guten deutschen Sauerbraten verzichten wollen.